Echte Mehlbeeren wurzeln jetzt im Stadtwald Wurzen: Diese Baumart bereichert das frühere Truppengelände Wurzen-Lüptitz. Während der nunmehr 24. Pflanzaktion kommen 24 Bäume in die Erde. Dazu lud der Förderverein Landschaftspflegeverband „Mittleres Muldegebiet“ e. V. ein. Gut 30 Baumfreunde feierten an der „Allee der Bäume des Jahres“ die Neuankömmlinge.

Echte Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024

Die Echte Mehlbeere ist @Baum _des_Jahres, auserkoren von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung. Andreas Padberg, Leiter des Forstbezirkes Leipzig, hielt die Laudatio auf die Mehlbeere. Er pflanzte zusammen mit der Sächsischen Waldkönigin Anne I. und vielen anderen Unterstützern die Jungbäume im Stadtwald Wurzen. Für den musikalischen Rahmen sorgten Jagdhornbläser Naunhof.

Baum der Zukunft

Die Echte Mehlbeere punktet durch ansprechendes Aussehen, Vorliebe für offene Standorte und die Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen. Sie ist ein gern gepflanzter Stadtbaum – sehr zur Freude der Stadtimker. Man erwartet, dass die Mehlbeere mit der in den kommenden Jahren sicherlich höheren Sonneneinstrahlung und den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommt. Die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) nahm die Mehlbeere daher in die Liste der Zukunftsbäume für die Stadt auf.

Geschichtliche Wurzeln

Am 30. Oktober 1997 begann die Aufforstung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Wurzen- Lüptitz, bei dem der damalige Staatssekretär des Landwirtschaftsministerium, Herr Kroll-Schlüter bemerkte, dass dies das größte sächsische Aufforstungsvorhaben ist, welches von seiner Größe her europäische Dimensionen besitzt. Der Kauf im September 1997 setzte den Förderverein Landschaftspflegeverband „Mittleres Muldegebiet“ e.V. nach jahrelangen Bemühungen in die Lage, sein im Sommer 1996 mittelfristig angelegtes Konzept umzusetzen. Mit dem Grundsatz: „Die Natur soll für künftige Generationen erhalten bleiben und für Menschen unserer Region erlebbar sein.“
Am 10.November des gleichen Jahres begann die Kampfmittelberäumung als wichtigste Voraussetzung für die spätere Umsetzung des Vorhabens. Neben den unmittelbaren Gefahren für die Bevölkerung ist das Beseitigen von Kampfmitteln ebenso bedeutsam für den Trink- und Grundwasserschutz für die beiden Wasserwerke Canitz und Thallwitz, die täglich nahezu 600.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen.

2000 Traubeneichen zur Gründung

Der Stadtwald selbst wurde am 16. April 1999 gegründet. Aus diesem Anlass pflanzte die Bevölkerung 2000 Traubeneichen. Im April 2001 erfolgte die Übergabe der “Allee der Bäume des Jahres”. Diese Allee wird jährlich durch den Baum des Jahres ergänzt. Inzwischen sind mehr als zwei Jahrzehnte vergangen. Aufgeforstet wurden insgesamt 101,85 Hektar.  Fast 750.000 Bäume und Sträucher (mehr als 40 verschiedene Arten)  kamen in die Erde. In Zahlen heißt das:

  • 66,65 ha Traubeneichen – Winterlinden – Hainbuchen – Mischwald
  • 20,07 ha Rotbuchen mit Europäischer Lärche darüber hinaus wurden Bergahorn, Bergulme, Esche, Kiefer, Roteiche und an den Waldrändern u.a. Vogelkirsche, Eberesche, Wildapfel, Wildbirne, Hasel und Schneeball gepflanzt.

Heutiger Nutzen

Mit der Entstehung eines so nahen Waldgebietes ist für die Stadt Wurzen und die Gemeinde Lossatal ein großer Schritt zur Naherholung, für den Freistaat Sachsen ein großer Schritt vorwärts zur Waldmehrung und für die Wasserwerke Leipzig ein noch größerer zum Trinkwasserschutz getan worden. Seit nunmehr 20 Jahren wird jährlich im April der Baum des Jahres im Stadtwald Wurzen gepflanzt. Die 24 Mehlbeeren sind eine Spende der CDU Wurzen. Kay Ritter  erklärte: „Das haben wir sehr gern gemacht, es ist ein herrliches Stück Natur geworden und wir alle profitieren davon“.

Unsere Unterstützung für den Klimaschutz

Der Geopark Porphyrland. Steinreich in Sachsen ist seit 2016 eine von zwölf Partnerregion in Deutschland und Luxemburg im Rahmen des EU-Förderprogramms für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik „LIFE“ das Klimaprojekt „ZENAPA – Zero Emission Nature Protection Areas“. Das Projekt zielt auf die CO2-Neutralität von Großschutzgebieten ab. Gleichzeitig werden Ziele zu Naturschutz, Biodiversitäts-Förderung und Weiterentwicklung der regionalen nachhaltigen Wertschöpfung mit verfolgt. Antragsteller und Projektleiter ist das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS). Wir unterstützen diese Aktionen unserer Kooperations- und Netzwerkpartner natürlich gern.