Am 30. März wird die Saison am Geoportal Porphyrhaus eröffnet. Der Blick in die Vergangenheit ist erlaubt und gewünscht: Bei der Eröffnung werden erstmals die neuen VR-Brillen vorgestellt. Mit denen erleben die Besucher einen „Zeitsprung“ in die Abbaugeschichte des Rochlitzer Porphyrtuffs im Gleisbergbruch.

Blick in 60 Meter Tiefe

Einen einmaligen Blick erhalten Besucher des Rochlitzer Porphyrtuffs hinter dem schützenden Geländer. Dabei schauen sie in den mit etwa 60 Metern tiefsten der Steinbrüche auf dem Rochlitzer Berg – den Gleisbergbruch. Tiefrot mit gelblichen Adern und den typischen Abbauspuren der Steinarbeiter präsentiert sich hier Deutschlands erster „Heritage Stone“ (Welterbe-Stein). Dieser wurde im November 2022 von der International Union of Geological Sciences (IUGS) als erstes Gestein Deutschlands zum „Heritage Stone“ gewählt. Mit dieser Ehrung würdigt nicht nur das einzigartige Aussehen, sondern auch die 900 Jahre Baugeschichte mit dem weltweit einmaligen Gestein aus Rochlitz.

Abbaugeschichte hautnah erlebbar

Wie wurde der Stein eigentlich abgebaut? Wie deuten wir die Spuren der vergangenen Bearbeitung? Das vermitteln nun die neuen VR-Brillen. Dank einem Preisgeld im simul+-Wettbewerb hat der Heimat- und Verkehrsverein „Rochlitzer Muldental“ e.V. diese angeschafft. Die besonderen Brillen erlauben nun den Zeitensprung in die Geschichte der Abbautechnik. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit einer der drei VR-Brillen in die Vergangenheit zu blicken und selbst Hand an das vulkanische Gestein zu legen.

Achtung: Aktionstage

Das Angebot richtet sich vor allem an kleinere Gruppen bis 12 Personen. Besucher können zudem an einem der geplanten Aktionstage (z.B. 30.3., 5.4., 18.5.) einen Zeitraum buchen, in welchem dem sie auch ohne vorherige Führung die Brille nutzen können. Und nicht zuletzt ist es Einzelgästen möglich, auch dienstags oder freitags zu den Öffnungszeiten des Porphyrhauses von 10 Uhr bis 15 Uhr ohne Voranmeldung virtuell zum Steinarbeiter werden. Der Preis für die Einzelnutzung beträgt 5 Euro für 15 Minuten.

Hintergrund rückt in den Vordergrund

Der Rochlitzer Porphyrtuff gibt den Städten und Dörfern der gesamten Region, aber auch repräsentativen Gebäuden in Chemnitz oder Leipzig ihr markantes Aussehen. Die rötlichen Schmuckelemente setzen visuelle Akzente. Während die Steinmetze im Mittelalter prunkvolle Kirchen oder Rathäuser mit dem Rochlitzer Porphyrtuff schmückten, waren es ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem großflächige Fassadenverkleidungen. Damals wie heute ist der Rochlitzer Porphyrtuff ein gefragter Stein.

Weitere Infos unter www.rochlitzer-muldental.de und auf unserer Internetseite geopark-porphyrland.de .