

Ausstellung: Emil Fröhlich – Leipziger Maler und Grafiker
4. Mai um 10:00 - 19. Oktober um 16:00
| 2€ – 4€Wer heute die Leipziger Thomaskirche besucht, dem begegnet – vermutlich ohne es zu wissen – der Maler Emil Fröhlich. Gleich drei Superintendentenbilder im Altarraum der Kirche stammen von ihm. Und obwohl Fröhlich einst zu den bekannteren Gesichtern Leipzigs gehörte, zählt er heute zu den vergessenen Künstlern der Stadt. In der kleinen sächsischen Ortschaft Hohburg, nordöstlich von Wurzen, ist er hingegen in Erinnerung geblieben. Dort werden seine Werke nach wie vor in zahlreichen Häusern gesammelt und liebevoll bewahrt.
Der Werdegang des Künstlers fällt in eine Zeit fundamentaler Umbrüche und einschneidender historischer Ereignisse. Geboren in Leipzig, erlebte Fröhlich die Gründung des Deutschen Kaiserreichs, die Hochindustrialisierung, zwei Weltkriege und am Lebensende sogar die Gründung der DDR. Nach seiner Ausbildung zum Lithographen studierte er Kunst in Leipzig und München – stets mit Bestnoten. Bürgerlicher Habitus und ein gewisses Statusbewusstsein sowie evangelische Frömmigkeit prägten seinen Charakter. Als Inhaber einer Malschule für Damen im beginnenden 20. Jahrhundert zeigte er sich darüber hinaus als modern und fortschrittlich. Sein akademisch geprägter Malstil dokumentiert sich vor allem in seinen Auftragswerken: zumeist Portraits einflussreicher bürgerlicher Personen Leipzigs. Und im Gegensatz dazu stand die Sehnsucht des Malers nach dem ländlichen Idyll, vor allem nach den Hohburger Bergen. Es ist auffällig, dass er eine besonders leichte Hand aufwies, wenn er im impressionistischen Stil Hohburg und das heutige Lossatal auf der Leinwand einfing. Auch der Steinabbau inspiriert den Maler, wie wir in Werken wie dem „Steinklopfer“ sehen können.
Der Kunstsammler Falk Müller-Bogen hat Lebensweg und Werk des Malers erforscht und erstmals in einem Werkverzeichnis erfasst. Anlässlich des 75. Todestages Fröhlichs wird diese Publikaon nun veröffentlicht. Das Museum Steinarbeiterhaus zeigt begleitend in einer Sonderausstellung bisher unbekannte Werke Fröhlichs und verknüpft sie mit seiner Bedeutung für unsere Region.
Das Museum Steinarbeiterhaus Hohburg ist Mittwoch bis Sonntag 10 – 16 Uhr geöffnet.