Mit Virtual Reality in den Gleisbergbruch
Erlebnis Rochlitz Eruption vor 294 Mio. Jahren – Entstehung Porphyrgestein – Abbautechniken des Rochlitzer Porphyrtuffs in drei Zeitebenen
Seit Saisonstart 2024 können Gäste des Geoportals Porphyrhaus mit VR-Brillen in die Vergangenheit schauen und die Abbaugeschichte des Rochlitzer Porphyrtuffs im ehemaligen Gleisbergbruch erleben. Bis 1960 wurde hier Rochlitzer Porphyrtuff abgebaut, ein vulkanisches Gestein, das seit 2022 als erster Naturstein aus Deutschland auf der Liste der IUGS Heritage Stones steht und ausschließlich auf dem Rochlitzer Berg vorkommt. Der 60 Meter tiefe Alt-Steinbruch ist heute ein Nationales Geotop.
An den steil abfallenden Steinbruchwänden verdeutlichen Bearbeitungsspuren und Jahreszahlen sowohl die Technik als auch das Tempo des Steinabbaus. Mit digitalen Mitteln werden Besucher nun zum Steinarbeiter und können ihr Geschick beim Schrämmen und Hebeln der Steine, beim Beladen der Loren und später bei der Kranbedienung unter Beweis stellen.
Entwicklung & Umsetzung
Das inhaltliche Konzept und die technische Realisierung erfolgte durch die Firma VRENDEX GmbH aus Chemnitz. Neben der Erstellung eines 3D-Modells vom Gleisbergbruch wurden historische Werkzeuge nach Vorlagen aus dem Schloss Rochlitz modelliert und ihr Sound in Tonspuren gepresst. Ergebnis ist ein beeindruckend realistisches Erleben der Arbeitsbedingungen und der im Steinbruch zur Verfügung stehenden Abbau-, Hebe- und Transporttechnik in drei Zeitebenen – eine interaktive Verbindung von Erdgeschichte und Industriekultur.
Projektsteuerung und -förderung
Das VR-Erlebnis im Gleisbergbruch ist ein Projekt des Heimat- und Verkehrsvereins „Rochlitzer Muldental“ e.V. in Kooperation mit dem Geopark Porphyrland – und konnte mit dem Preisgeld im sächsischen simul+-Wettbewerb realisiert werden.
Ziel des Projektes war es, die bestehenden Führungen auf dem Porphyrlehrpfad auf dem Rochlitzer Berg durch ein innovatives Erlebnis aufzuwerten – und dabei mit digitalen Mitteln vor allem für Kinder und Jugendliche erdgeschichtliche und industrielle Entwicklungen der Vergangenheit sichtbar und verständlich zu machen.
Das Projekt erhielt fachliche Unterstützung durch das Geopark-Wissenschaftsnetzwerk, insbesondere durch Prof. Dr. Christof Breitkreuz (TU Bergakademie Freiberg) und Dr. Alexander Repstock (LfULG – Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie).