Vulkane, Wälder, Wüsten und eine Meeresflut
– die faszinierende Geschichte einer Landschaft mit ihrer Lebewelt vor Hunderten von Millionen Jahren

Hochkarätiger Referent

Der Vortrag von Jörg W. Schneider, TU Bergakademie Freiberg, erlaubt einen spannenden Einblick in eines der dynamischsten Zeitalter in der Geschichte Sachsens – das Perm, vor etwa 300 bis 250 Millionen Jahren. Damals war Europa geprägt von dramatischen Prozessen – darunter einem langanhaltenden Vulkanismus. Der ließ mächtige Lavaschichten von über 2.000 Metern entstehen. Das Klima durchlief drastische Veränderungen. Es zog sich von einer Eiszeit im späten Paläozoikum zu einem extrem heißen Klima am Ende des Perm hin.

Feuerberge hinterließen Spuren in Sachsen

Im oberen Perm erlebte Europa eine einmalige, katastrophal rasche Meeresüberflutung. Die sogenannte Zechstein-Transgression. All das hinterließ unübersehbare Spuren in Sachsen. Die Steinkohlen des Karbon von Zwickau und die im Karbon/Perm Übergang des Döhlen-Beckens belegen ein noch feuchtes Klima mit ausgedehnten Mooren. In deren Umrandung existierte eine interessante Tierwelt. Mächtige Vulkan-Aschen und vor allem der Nordwest-Sächsische Vulkanitkomplex mit seinen Porphyren sowie der bei einem sehr heftigen Vulkanausbruch begrabene Versteinerte Wald von Chemnitz markieren eine besondere Zeit. In dieser dominierten „Feuerberge“ die oft von Erdbeben erschütterte Landschaft Sachsens.

Einstiges Leben unter Vulkanaschen

Vulkanaschen trugen zur Fossilisation von Resten einer einst reichen Lebewelt bei. Dazu gehören unter anderem der Wald von Chemnitz mit
seiner vielfältigen Flora und Fauna. Im See von Börtewitz lebten zahlreiche Süßwasserhaie und diverse Amphibien. Der Niederhäslich-See bei Freital präsentiert sich mit eigenartigen Kalkalgen. Zunehmende Klimaerwärmung ließ in der Folge eine zunächst steppenartige, dann wüstenähnliche Landschaft entstehen. Hier fand Leben kaum noch Raum. Das zeigen die Rotsedimente des mittleren und späten Perm im Erzgebirge- bzw. Chemnitz-Becken.

Bis die Flut kam

Und dann rauscht das Meer herein… Es „beschenkte“ Sachsen mit noch heute wichtigen Rohstoffe. Zu nennen sind die Dolomite in Nordsachsen und den in der Lausitz wirtschaftlich wieder interessant gewordenen Kupferschiefer. Die Süd-Küste dieses Urzeit-Meeres zog sich quer durch Sachsen… Es war einmal Sachsen: Sonnstrand, Urlaubsland.

Der Vortag „Das Perm in Sachsen“ findet am 6. März 2024 ab 15:00 Uhr im Rittergut Trebsen statt.

(c) Zwei der Fotos sind dem Vortrag von Jörg W. Schneider entnommen. Wir bedanken uns zudem für die zur Verfügung gestellte Grafik „Rotliegend See“ von F. Spindler.