Industriekultur im Geopark Porphyrland
Seit Jahrhunderten werden im Gebiet des heutigen Geoparks Werk- und Schottersteine aus Rhyolith und Porphyrtuff und Lockergesteine wie Kaolin und Tone, Lehm, Kies und Sand abgebaut und Grundwasser gewonnen – zunächst nur für den örtlichen und eigenen Bedarf in Handarbeit.
Mit der Industrialisierung und dem gestiegenen Bedarf an Rohstoffen veränderte sich nicht nur die technische Qualität ihrer Gewinnung und Verarbeitung, sondern auch das Landschaftsbild, die Wirtschafts- und Infrastruktur sowie die Sozialstruktur im Abbaugebiet. Die ursprünglich aus bäuerlichen und handwerklichen Siedlungen und Kleinstädten bestehende Region wandelte sich zur Industriekulturlandschaft. Die Industrie der Steine- und Erdengewinnung hielt Einzug – und mit ihr Betriebe zur Verarbeitung der Rohstoffe sowie zur Fertigung von Geräten und Anlagen für deren Abbau und Gewinnung, Verladung und Transport. Anhand ausgewählter Beispiele und Unternehmen stellen wir hier Momentaufnahmen dieser historischen Entwicklung im Geopark-Gebiet vor.
Anliegen des Geoparks Porphyrland ist es, die Zeugnisse der industriellen Entwicklung zu erhalten, zu erklären und damit die Leistungen von Handwerk, Industrie und Wirtschaft der zurückliegenden 150 Jahre zu würdigen. Zugleich geht es darum, den gegenwärtigen und künftigen Rohstoffabbau und die dabei notwendigen Eingriffe in die Landschaft vor dem Hintergrund der langen Entwicklung zur Industriekulturlandschaft verständlich zu machen. Und schließlich soll der Blick auch dafür geöffnet werden, dass die noch heute im Geopark-Gebiet etablierte Rohstoffindustrie ein Resultat der ungebrochenen Nachfrage nach Rohstoffen ist.