

Vortrag: „Der letzte Schliff“ – Von den Gletscherschliffen der Hohburger Berge im Geopark Porphyrland und wie sie zu Hauptzeugen eines Wissenschaftskrimis um die Begründung der Inlandeistheorie wurden
1. Oktober um 17:00
| 7 € – 10 €„Sollten die nordischen Gletscher wirklich von den skandinavischen Bergen bis an die Wurzener Hügel gereicht haben? Mich friert bei dem Gedanken.“
Mit diesen ehrfürchtigen Worten äußerte der Freiberger Geologe Bernhard von Cotta 1844 seine erste Vermutung, dass die Porphyraufragungen nördlich von Wurzen einmal im Einflussbereich einer von Skandinavien ausgehenden Vereisung gelegen haben könnten (Cotta 1844). Tatsächlich fand sein Freund und Kollege Carl Friedrich Naumann bald darauf an verschiedenen Porphyrkuppen zwischen Collmen/Böhlitz und Hohburg Spuren eines Eisvorstoßes in Form von Schliffen und Kritzungen. Der Entdeckung folgte ein jahrzehntelanger wissenschaftlicher Disput zwischen Befürwortern der „Inlandeistheorie“ und den Anhängern von Lyells „Drifttheorie“, der erst 31 Jahre später durch den schwedischen Geologen Otto Torell mit einem wegweisenden Vortrag zu den Gletscherschliffen im Rüdersdorfer Muschelkalk bei Berlin zugunsten der Inlandeistheorie beendet werden sollte.
Referentin: Anja Sagawe, Museum für Mineralogie und Geologie Senckenberg, Naturhistorische Sammlungen Dresden
Eintritt: 10 € / 7 € für Mitglieder im Geopark Porphyrland. Steinreich in Sachsen e.V.
Anmeldung unter kultur@rittergut-trebsen.de wird erbeten.
Die Vortragsreihe in der GeoErlebnisWerkstatt Trebsen ist ein Kooperationsprojekt des Fördervereins Rittergut Trebsen e.V. und des Geoparks Porphyrland. Steinreich in Sachsen e.V.
Foto: Dr. Henny Gerschel