Eulenkluft

Eulenkluft, Foto: Anja Hartmann

Im Norden des Wechselburger Schlossparkes hat man vom Ufer der Zwickauer Mulde aus einen guten Blick auf die Klippen der „Eulenkluft“. Diese ca. 50 Meter hohe Felswand liegt leicht vorgelagert linksseitig der Mulde. In jahrtausendlanger Arbeit hat es der Fluss geschafft, die Gesteinsbarriere zu durchbrechen und eine geologisch höchst interessante Gesteinsformation freizulegen. Die Felsklippen sind heute auch ein Refugium für zahlreiche Vögel und andere Tiere.

Geologisch gesehen handelt es sich um einen Teil des Schiefermantels des Granulitgebirges.  Dieser Schiefermantel grenzt auch den Nordwestsächsischen Vulkanitkomplex im Geopark Porphyrland im Süden ab. Unter der Einwirkung von Magma (Kontaktmetamorphose) bildeten sich in dem ursprünglichen Glimmerschiefer auf den Schieferungsflächen zahlreiche Andalusit-Minerale.  Die zentimetergroßen Mineralbildungen, sogenannte Blasten, sehen aus wie kleine Heugarben und gaben dem Garbenschiefer der „Eulenkluft“ ihren Namen. Das Granulitgebirge besteht im Kern aus über 550 Millionen Jahren alten Gesteinen. Im Zuge der variszischen Gebirgsbildung vor 350 bis 340 Millionen Jahren wurden durch die Kollision von Kontinentalplatten diese Gesteine unter hohem Druck und großen Temperaturen umgewandelt. So entstand auch der Garbenschiefer.

Eulenkluft Wechselburg, Detailbild des Garbenschiefers, Foto: A. Hartmann

Eulenkluft Wechselburg, Detailbild des Garbenschiefers, Foto: A. Hartmann

Lage
09306 Wechselburg

Koordinaten

N 51° 0′ 33.2; E 12° 46′ 1.4 (WGS 84)
4553940; 5652948 (Gauß-Krüger)
343354; 5653221 (UTM 33)

Kontakt

Gemeindeverwaltung Wechselburg
Bahnhofstr. 16
09306 Wechselburg
Tel. 037384 8070
Internet: www.wechselburg.de

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Das Geotop ist der perfekte Ausgangspunkt für eine Wandertour mit der Familie. Direkt neben dem Schlosspark, nahe der eindrucksvollen Plastik „Porphyr-Ratsherren“, startet der Walderlebnispfad. Die „Porphyr-Ratsherren“ symbolisieren den Burgen- bzw. Gebietstausch zwischen Sachsens Herzog Moritz und dem Grafen von Schönburg im Jahre 1543; so kam Wechselburg zu seinem heutigen Ortsnamen. Der Lehrpfad regt mit anschaulich gestalteten Stationen besonders Kinder an, die heimische Tier- und Pflanzenwelt spielerisch zu erkunden. Auf dem Rochlitzer Berg mündet der Walderlebnispfad in den knapp drei Kilometer langen Porphyrlehrpfad. Dort wird die Bedeutung des bekannten Rochlitzer Porphyrs („Rochlitzer Porphyrtuff“), seine Entstehung und Industriekultur veranschaulicht.

Bevor man den Aufstieg zum Rochlitzer Berg in Angriff nimmt, sollte man einen Blick in die heute wieder als Benediktinerkloster genutzte Stiftskirche Wechselburg – eine um 1180 vollendete spätromanische Pfeilerbasilika – werfen. Ein architektonisches und kulturhistorisches Kleinod ist der aus „Rochlitzer Porphyrtuff“ bestehende Lettner aus dem 13. Jahrhundert. Dieser trennte im Mittelalter während des Gottesdienstes den Bereich der Benediktinermönche vom „einfachen“  Volk.

Eulenkluft Wechselburg, Basilika Wechselburg mit Lettner, Foto: A. Hartmann

Basilika Wechselburg mit Lettner, Foto: Anja Hartmann