Gattersburger Porphyr
- Geotoptyp: Felsmassiv
- Gestein: Gattersburger Porphyr
- Geologisches Zeitalter: Perm (Rotliegend)
Die Gattersburg, eine Gründerzeitvilla aus den 1880er Jahren, in Grimma am Westufer der Mulde steht auf einem Felsmassiv, das als Gattersburger Porphyr bekannt ist. Das Gestein ist an zahlreichen Stellen unterhalb der Gattersburg aufgeschlossen. Sie reichen von relativ kompakten Abschnitten (Felsen an der Hängebrücke, Westufer) über teilweise blasigen Zonen (unterhalb der Gattersburg auf der Seite des Brückenhauses) bis zu bruchstückigen (brekzienartigen) Bereichen nördlich am Treppenaufgang zur Gattersburg.
Lage
04668 Grimma
Koordinaten
N 51° 13′ 42.4; E 12° 43′ 30.6 (WGS 84)
4550761; 5677307 (Gauß-Krüger)
341171; 5677686 (UTM 33)
Kontakt
Stadtverwaltung Grimma
Markt 16/ 17
04668 Grimma
Tel. 03437 98580
Internet: www.grimma.de
Nach bisheriger Meinung handelt es sich um die Produkte eines bzw. mehrerer über- und nebeneinander ausgeflossener quarzreicher Lavaergüsse, die vor etwa 290 Millionen Jahren nach Ausbruch und Ablagerung des mächtigen Rochlitzer Porphyrs entstanden. Allerdings sprechen nicht alle Eigenschaften des Gattersburger Porphyrs eindeutig für einen Lavafluss. So können zum Beispiel der relativ hohe Anteil an größeren Kristallen in einer ziemlich einheitlich ausgebildeten Gesteinsgrundmasse und zu beobachtende Blasen (ausgefüllte oder offene Hohlräume) im Gestein auch auf das mehrphasige Eindringen (Intrudieren) von Gesteinsschmelze (Magma) in oberflächennahe Gesteinsschichten hindeuten.
Die Mulde hat es in Jahrtausend langer Arbeit geschafft, den Felsriegel an der Gattersburg zu durchbrechen. Damit liegt die heutige Stadt Grimma (slawisch grim = tiefgelegenes, von Wasser umgebenes Gelände) aber auch zwischen den Felsmassiven eingezwänkt und wurde in ihrer mehr als achthundertjährigen Geschichte immer wieder durch Hochwasser der Mulde überflutet, zuletzt in den Jahren 2002 und 2013. Vorbeugend gibt es jetzt eine ca. zwei Kilometer lange Schutzwand mit verschließbaren Hochwassertoren.
Hochwassermarken an der Großmühle in Grimma, Foto: M. Geißler