Mühlsteinbruch am Hasenbach bei Sornzig
- Geotoptyp: Auflässiger Steinbruch
- Gestein: Kemmlitzer Porphyr, angewittert
- Geologisches Zeitalter: Unterperm (Rotliegend)
Im Mügelner Ortsteil Sornzig, bekannt eigentlich eher durch das 1241 gestiftete Zisterziensernonnenkloster Marienthal, steht in einem alten Steinbruch der Kemmlitzer Porphyr an. Hier wurden vom 8. bis ins 13. Jahrhundert hinein Steine gebrochen und zu Drehmühlsteine für Handmühlen verarbeitet. Davon erhielt Sornzig seinen Namen: Slawisch Žornosĕky = Mahlsteinbrecher / Mahlsteinhauer.
Der heute noch erhaltene Fels ist auch geologisch von außergewöhnlichem Interesse: Er zeigt den Kemmlitzer Porphyr. Im Aufschluss Mühlsteinbruch ist die Verwitterung des Porphyrs schon deutlich vorangeschritten, erkennbar an der vollständigen Bleichung – weißlichgraue Farbe – des Gesteins. Die im Porphyrgestein vorhandenen Feldspäte wurden mehr oder weniger in das Mineral Kaolinit umgewandelt. Bei Fortschreiten dieses Prozesses über geologische Zeiträume entsteht immer mehr Kaolinit und das Festgestein „verwandelt“ sich in Kaolin. Der im Kemmlitzer Revier in Tagebauen gewonnene Kaolin wird zur Herstellung von Haushaltkeramik, Fliesen und Sanitärkeramik sowie zur Produktion von elektro-/technischem Porzellan (Isolatoren, Katalysatoren) eingesetzt.
Der Kemmlitzer Porphyr ist ein porphyrisches Gestein, das durch den Aufstieg von Lava entstanden sind. Es enthält zahlreiche, im Inneren der Lavaflüsse gewachsene Kristalle (Einsprenglinge). Der Kemmlitzer Porphyr wird in die Zeit nach dem Einbruch der Rochlitz-Caldera vor 293 – 290 Millionen Jahren gestellt.
Lage
04769 Mügeln, OT Sornzig
Koordinaten
N 51° 12′ 37.4; E 13° 0′ 51.6 (WGS 84)
4570987; 5675536 (Gauß-Krüger)
361305; 5675092 (UTM 33)
Kontakt
Stadtverwaltung Mügeln
Markt 1
04769 Mügeln
Tel. 034362 4100
Internet: www.stadt-muegeln.de
Kaolintagebau Schleben-Crellenhain der Kemmlitzer Kaolinwerke, Foto: T. Henkel, Kemmlitzer Kaolinwerke
Grabungsfund eines Drehmühlensteins aus Kemmlitzer Quarzporphyr aus dem Hochmittelalter / spätslawisch / frühdeutsch (11./12.Jh.) im Garten des ehemaligen Klosters Sornzig, Grabung des Landesamtes für Archäologie Sachsen 1977- 1978; Foto: W. Baumann (Grabungsleiter)